10.03.2016 - The Very End und wie aus Schneewittchen Hawkie wurde

Gestern Abend hatte uns Christian das Angebot gemacht, mit uns ein wenig abseits der Pisten zu fahren. Natürlich haben wir die nette Einladung gerne angenommen - wann hat man schon mal die Gelegenheit, mit einem erfahrenen Offroader unterwegs zu sein ;ws108; .

Wir fahren Richtung Canyonlands NP auf der 313, biegen aber schon recht bald nach rechts auf die Dubinky Well Rd. ab, die kennen wir bereits von 2009 von unserer Fahrt zur Secret Spire. Bis zum markanten Tombstone kennen wir die Strecke, die sehr gut zu fahren ist.

 

 

Hier lassen die Männer etwas Luft aus den Reifen, dadurch verringert sich die Gefahr eines Platten.

Stellt euch einfach einen prall gefüllten Luftballon vor - drückt man den gegen einen Stein, dann platzt er. Lässt man Luft aus dem Ballon und drückt diesen gegen einen Stein, schmiegt er sich quasi um ihn und platzt nicht. Oder halt lange nicht so schnell. So ähnlich ist es auch bei den Reifen.

 

Jetzt genau in diesem Moment ärgere ich mich ein wenig, nicht doch ein paar Notizen gemacht zu haben. Ich hoffe, mein Gedächtnis hat mich nicht zu sehr verlassen....aber ich weiss, Christian wird diesen Tag auch mitlesen und kann mich bestimmt notfalls korrigieren.

Von keinem der Ziele habe ich je gehört, bzw. gelesen - das liegt bestimmt auch daran, dass ich mich auf offroad-Seiten wie Christians Webseite offroaddance.com oder traildamage o.ä. gar nicht herumtreibe.

Auf jeden Fall heisst Christians erstes Ziel "Rock Canyon", genauer gesagt der Rock Canyon Point. Hier lasse ich einfach mal die Bilder sprechen - die Route führt mal auf sandigen Pisten, mal über Slick-Rock-Passagen. Immer wieder mache ich auch ein Foto nach vorne durch die Scheibe, wie wir hinter Christian herfahren.

 

Astrid macht uns bei einer kleine Pause auf diese tollen Steinschichten aufmerksam. Das sieht einfach toll aus und wir Mädels suchen nach schönen Exemplaren für zu Hause:

 


Unser nächstes Ziel ist der Ten-Mile-Canyon. Den ganzen Tag bin ich übrigens total tiefenentspannt in dem Wissen, in Christian und Astrid erfahrene Begleiter dabei zu haben. So entspannt kann ich die Fahrt einfach nur geniessen.

 

Kurzer Streckencheck:

 

 

Diese Felsformation nennt sich "The Mercats" und befindet sich da, wo der Rock Canyon in den Ten Mile Canyon mündet:


Schneewittchen bei der Arbeit ;)

 

Nun erwartet Willy und sein Schneewittchen dann eine kleine "Tauglichkeitsprüfung" ;) - wir erreichen bald die Stelle, von der Christian meinte, dass sie ein wenig kritisch sein könnte.

 

Für Christian und seinen Jeep ist dieses "Hügelchen" natürlich nix, unser Schneewittchen aber hat einfach nicht genug High Clearance, um problemlos über den mittleren Stein zu kommen. Die Gefahr ist zu gross, dass am Unterboden etwas beschädigt wird, also heisst es Steine stapeln, probieren, nochmals Steine stapeln, wieder probieren - aber Schneewittchen schafft es nicht. Allzu brutal geht Willy auch nicht heran, immerhin ist es ein Mietwagen, den würden wir heute Abende gerne unbeschädigt vor dem Hotel abstellen.

 

Christian und Astrid, die beiden Profis, geben Willy Tipps und er versucht sie umzusetzen. Ich befürchte schon, dass Schneewittchen nur mittels Seilwinde hochkommt, aber Christian und Astrid sind total entspannt. An die Winde muss Schneewittchen dann aber doch nicht, denn nach einigen Versuchen hat Willy den richtigen Dreh heraus und findet genau die Stelle, an der er mit Schneewittchen unbeschadet hoch kommt. Ab diesem Moment heisst dieser Hügel "Schneewittchenhügel"

Nur mir geht es beinahe an den Kragen - vor lauter Fotos machen, registriere ich nicht sofort, dass Willy das Hindernis überwunden hat und gerade noch rechtzeitig springe ich zur Seite, fast hätte es mich erwischt. Da habe ich eine zeitlang ganz schön Puls .puh!; . Gut, dass das interne Warnsystem im genau richtigen Moment funktioniert hat - aber nun bin ich voller Adrenalin :wirr: .

 

Das "Schlachtfeld":

 

Bevor wir das nächste Ziele ansteuern, machen wir eine Lunch-Pause. Wir stellen unsere Stühle auf und lassen uns die mitgebrachten Sandwiches schmecken. Dazu spendiert Christian jedem ein Bierchen.

 


Und wieder hat Willy seinen Spass mit Schneewittchen Hawkie:

 

Das nächste Ziel ist "The Very End" - diese Stelle hat Christian bei seinen Recherchen in alten Büchern entdeckt. Wie der Name schon sagt, sind wir hier am Ende. Naja, nicht ganz, aber für Autos ist hier Schluss, weiter kommt man mit dem Fahrzeug nicht mehr, nur noch zurück. (Ich hoffe, ich hab das richtig erklärt, Christian)

 

Wir überlegen, ob wir noch ein Ziel anfahren sollen, beschliessen aber, erst mal weiter Richtung Tombstone zu fahren. Dort angelangt, machen wir für heute Schluss, auch, weil es Astrid nicht sehr gut geht. Sie ist am Tag vorher ganz übel auf dem Gehsteig gestürzt und hat schon den ganzen Tag heftige Kopfschmerzen. Für sie war die Fahrt teilweise sehr unangenehm und man sieht ihr auch an, dass sie sich nicht gut fühlt.

 

Bald kommen unser Startpunkt The Tombstone und The Needles wieder in Sicht:

 



Nein, Klein Hawkie war nicht an der Leine Gassi :gg: - es gibt wieder Luft in den Reifen

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The Very End
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Für den Abend verabreden wir uns ein letztes Mal im Zax.

Liebe Astrid, lieber Christian - wir bedanken uns nochmals ganz ganz herzlich für diesen wunderbaren Tag, der uns zu Zielen gebracht hat, die wir ohne Euch nie gesehen und die wir alleine auch niemals in Angriff genommen hätten. Willy hatte einen Mordsspass und war sehr positiv überrascht, zu was das Schneewittchen fähig war. Es war einfach ein supergeiler Tag. ;ws108; ::;;FeL4; ;ws108;

Noch an diesem Abend beschliessen wir, dass unser Schneewittchen eigentlich ein echter Kerl ist - ein Hawkie eben. Der Name Schneewittchen ist somit Geschichte.


Wetter: sonnig :songelb: :songelb: :songelb: und warm