Hi ihr Ketchikans, ihr könnt euch freuen – heute scheint für Euch die Sonne, denn Willy und Caro sind im
Anmarsch....so haben wir heute beim Frühstück jedenfalls gescherzt :)..geglaubt haben wir unser Geschwätz natürlich selber nicht..
Und so machen wir uns dann auf, um die angeblich regenreichste Stadt Alaskas zu besuchen. Was wir zuerst sehen, ist: herrlichster Sonnenschein.
Was wir dann sehen, ist eine überfüllte Stadt. Drum sehen wir zu, dass wir aus dem Getümmel erst mal rauskommen, bis sich alles ein bisschen verteilt. Immerhin liegen heute 3 Schiffe
hier...
1883 wurde in Ketchikan eine Fabrik zur Lachsverarbeitung errichtet, damit begann die Geschichte dieses Ortes. Anfang 1900 wurde auch eine Konservenfarik gegründet, um den Lachs zu konservieren.
Damals hatte Ketchikan ca. 800 Bewohner. Heute ist Ketchikan nach Sitka die zweigrösste Stadt des Alaskan Panhandle.
Als der Bergbau Einzug hielt, wurde aus Ketchikan ein wichtiges Handelszentrum. Und was braucht man dann: klar – ein Rotlichtviertel. In der Creek Street gab es damals zeitweise bis zu 30
Bordelle gleichzeitig. Eines der bekanntesten ist das Dollys House, in dem heute ein Museum untergebracht ist. Wenn es nicht so furchtbar überfüllt gewesen wäre, wären wir gerne rein.
Normalerweise besucht der Kreuzfahrt-Tourist den Ort Saxman und die dort aufgestellten Totempfähle. Da wir aber gestern schon ähnliches gemacht haben, lassen wir uns heute einfach treiben, auf
diese gestellten Touri-Angebote wie die Lumberjack Show haben wir nämlich auch keine Lust.
Wir sehen uns ein wenig im historischen Stedman-Thomas-District um, bevor wir linkerhand einen Hügel hinauflaufen, wo wir vorbei an ein paar schönen grossen Bäumen (Sitka Spruce und Western
Hermlock) beim Totem Heritage Center herauskommen. Hier werden die Totems restauriert und wir schleichen uns in ein Gebäude, dessen Tür offen steht. Leider werden wir auch gleich erwischt und
werden schnöde verjagt, denn hier darf nur rein, wer eine Führung gebucht hat....
Dann sehen wir, für was Alaska steht: Goldrausch und Goldsucher...ob er wohl Glück hat, ein paar Mini-Nuggets zu finden? Natürlich sieht man auch den grössten Goldnugget der Welt...
Wir laufen den Married-Man's-Trail (darf ich da überhaupt laufen )und anschliessend
stürzen wir uns noch kurz in das Getümmel der Creek-Street. Ist ganz hübsch dort, uns aber viel zu voll, deshalb laufen wir nur durch ohne grösseren Stop. Zwischendurch entdeckt Willy hoch oben
in einem Baumwipfel einen Bald Eagle. Erst mal denke ich, da ist doch ein Gummiadler für die Touristen plaziert, aber dann bewegt er tatsächlich den Kopf und ich mache auch ein Foto. Das Stativ
ist natürlich auf dem Schiff, so ganz sauber wird die Zoom-Aufnahme aus der Hand leider nicht....
Schöne Bänke haben die hier
In einem kleinen Geschäft erstehen wir noch einen wunderschönen Totem Pole made in Alaska als Andenken für zuhause, dann gehen wir langsam wieder zurück zum Schiff. Die Schlange ist recht lange,
denn in 25 Minuten legt das Schiff wieder ab. Man bekommt immer die Zeit mitgeteilt, wann man spätestens an Bord sein muss, denn es wird pünktlich abgelegt. Wer nicht rechtzeitig da ist, wird
nicht mehr mitgenommen. Die gucken zwar, ob noch einer angerannt kommt, wenn nicht, ist das Bötchen weg.
Den Nachmittag verbringen wir natürlich wieder auf dem Sonnendeck - die Sonne scheint, wie sich das für ein Sonnendeck gehört und wir haben angenehme 22 Grad. Am Abend ist das zweite Käptns-Dinner, da werfen wir uns
wieder ein bisschen in Schale, allerdings ziehe ich heute eine weisse Jeans an und auch Willy verzichtet auf Hemd und Krawatte. Als Hauptgang entscheiden wir uns für "surf and turf" - das ist
eines meiner besten Steaks, die ich je hatte. Willy ist nicht ganz zufrieden, er mags lieber rare und seines ist leider auch medium. Geschmacklich ist alles aber trotzdem 1A.
Nun haben wir wieder die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag auf See, bis wir auf Vancouver Island andocken. Das Handtuchtier von heute :
Wetter: Sonnig, ca. 22 Grad.
Aussichten für morgen: Victoria