Wenn der Büffel baden geht

Heute war der erste Tag, an dem wir es mal etwas langsamer angehen liessen. Wir hatten ja noch eine zweite Nacht in der Cabin gebucht, also endlich mal kein morgendliches Kofferschleppen. Zum Frühstück gabs ein süsses Teilchen und einen Kaffee von der Old Faithful Lodge.

Anschliessend ging es Richtung Yellowstone Lake. Auf unser heutiges Ziel war ich sehr gespannt, hatte ich doch schon so viele tolle Fotos gesehen – vom Grand Canyon of the Yellowstone und den Lower Falls. Und ein bisschen mehr Bewegung hätten wir heute endlich auch einmal.

Yellowstone Lake – spiegelglatt
Yellowstone Lake – spiegelglatt

Auf dem Weg zu den Falls sahen wir auf der anderen Seite des Yellowstone Rivers unseren ersten Büffel. Klar, dass wir stehenblieben. Auf einmal trabte der Geselle los und hielt genau aufs Wasser zu. Der wird doch nicht????? Doch, tatsächlich, der Dicke wollte tatsächlich rüberschwimmen.

Ich wusste gar nicht, dass Bisons auch schwimmen – so eine richtig athletische Schwimmerfigur haben sie ja nicht gerade....aber er hat das richtig gut gemacht. Auf unserer Seite angekommen, schüttelte er sich ein paar Mal und trabte dann von dannen.

Anschliessend fuhren wir direkt zum Grand Canyon of the Yellowstone und zwar zum Parkplatz des Artist Point. Von da sieht man die Lower Falls ganz toll.

Das genügte uns aber noch nicht, wir wollten näher ran. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: entweder mit dem Auto ein gutes Stück zurück, dann kann man direkt oberhalb von Onkel Toms Trail parken und direkt zu den Treppen gehen. Oder man läuft vom Artist Point oberhalb des Rims entlang, bis man zu den Treppen kommt, das dürften knapp 2 km sein.

Wir entschieden uns für Variante 2, aber dieses Schild hat mir nicht so sehr gefallen:

Am Ende des Rimtrails geht es dann auf über 300 Stufen runter zu den Falls. Obwohl die meisten Treppen Gitterroste sind und man da auch schön hindurch sehen kann, fand ich das gar nicht schlimm... aber der Ausblick entschädigt für alles:

Das ist ganz schön beeindruckend, so nahe dran zu sein. Wir blieben eine ganze Weile dort, doch als es langsam anfing, voller zu werden, traten wir den Rückweg an. Das war nicht ganz unanstrengend...oben angekommen, schnaufte ich doch ganz schön.


Wir liefen den selben Weg am Rimrand zurück und waren nach insgesamt etwas mehr als 2 Stunden wieder am Parkplatz.

Als nächstes wollten wir uns die verschiedenen Viewpoints auf der anderen Seite ansehen. Auf dem Weg dorthin kommt man an den Upper Falls vorbei. Diese wurden natürlich auch mit einem kurzen Besuch geehrt, sie sind aber lange nicht so spektakulär die die Lower Falls.

Der erste Halt war an der Brink of the Lower Falls, eine wahnsinns Aussicht direkt an der Abbruchkante, wo die Wassermassen in die Tiefe rauschen. Die Falls sind übrigens beinahe doppelt so hoch wie die Niagara Falls im Osten.

Dann steuerten wir nach und nach den Lookout Point, den Grandview Point und den Inspiration Point an

Weiter ging es dann in nördlicher Richtung zu den Tower Falls. Nach den tollen Lower Falls konnten die uns allerdings nicht vom Hocker reissen, aber die Fahrt dorthin ist wunderschön über den Dunraven Pass, vorbei am Mt. Washburn. Auf den Mt. Washburn gibt es einen schönen Hike, für den war es uns aber mittlerweile zu heiß geworden. Im Store der Roosevelt Lodge holten wir uns unseren nächsten Pin und einen Kaffee. Gekühltes Trinkwasser konnte man sich auch kostenlos nachfüllen, was wir gerne in Anspruch nahmen.

Den ganzen Tag schon schaute ich angestrengt links und rechts, um vielleicht mal wenigstens ein klitzekleines Bärchen zu entdecken, und als wir an einer gelb blühenden Wiese vorbeifuhren, wurde meine Suche endlich belohnt. Ich rief Bär, ein Bär....Willy glaubte mir erst nicht aber dann machte er schnell ein Dreherle und wir hielten an. Tatsächlich, da spazierte ganz gemächlich ein Schwarzbär in der Wiese umher und naschte von den Blumen. Leider nicht lange, denn er lief geradewegs auf die Bäume zu und war auch bald verschwunden.

Er war ungefähr 150 m weg von uns, also auch kein Problem, aus dem Auto auszusteigen. Wieder einmal beschloss ich, dass endlich ein gescheites Zoomobjektiv her muss.

Auf der Strecke machten wir den nächsten Halt bei den Mud Volcanos und der Sulphure Caldron.

Danach entdeckten wir ein Schild zu den Le Hardys Rapids – nie gehört von denen – also hielten wir an. Entlang der Rapids geht ein kleiner Trail, dem wir eine ganze Weile folgten und ein wenig fotografierten und filmten.

Dann waren auf einmal jede Menge Fahrzeuge links und rechts – wir hielten natürlich auch. Wir fragten, was es zu sehen gibt, eine Frau zeigte in den Wald – da sah man auch schon einen Elk im Gestrüpp liegen. Er liess sich von den vielen Leuten nicht stören, allerdings war er ein bisschen von Ästen verdeckt

Nach insgesamt 9 Stunden waren wir wieder in unserer Cabin und freuten uns schon, die Bilder am Laptop ansehen zu können.

Da wir es am Tag vorher versäumt hatten, uns für heute einen Tisch im Old Faithful Inn zu reservieren, blieb uns nichts anderes übrig, als uns in der Cafeteria der Lodge zu verpflegen.

Das ist ein SB-Restaurant mit einer gar nicht so schlechten Auswahl an kalten und warmen Speisen. Wir entschieden uns beide für Pasta mit Sausage und nahmen uns für den nächsten Tag einen gemischten Salat fürs Picknick mit. Zum Geyser Grill wollten wir nicht mehr, die Burger dort waren nicht grade eine kulinarische Erleuchtung...

Hier mal ein Foto unserer Cabin:

Wetter: Sonne pur - und mal kein Regen
mein persönliches Highlight: Lower Falls und natürlich der Bär