Gegen halb acht machen wir uns auf die Suche nach dem Frühstücksraum, bis wir begriffen haben, dass wir dazu die Treppe runter in den „Keller“ müssen – dort sieht es wenig einladend aus, das Frühstücksangebot ist aber ganz annehmbar. Um acht checken wir aus und machen uns auf den Weg weiter nach Süden.
Ab hier heisst es, aufmerksamer zu sein, denn in dieser Gegend werden immer wieder Wale gesichtet. In Depoe Bay haben wir auch Glück und bekommen zumindest einen Teil eines Wals zu sehen. Er ist recht weit weg von der Strasse, deswegen ist es gar nicht einfach, den ohne Kamera zu lokalisieren und dann auch ganz schnell im Sucher zu erwischen, bevor er wieder abtaucht.
Könnte alles mögliche sein, ist aber ein Wal – ehrlich!
Den Rocky Creek SP schenken wir uns, das ist bloss ein kurzer Schlenker vom Highway weg mit Sicht auf den Pazifik. Kurze Zeit später biegen wir rechts in den Otter Crest Loop ab. An der Rocky Creek (oder Ben Jones)-Bridge machen wir einen kurzen Halt.
Einige Kurven später hat man einen tollen Blick auf Cape Foulweather, dann sind wir auch schon im Devils Punch Bowl SP. Im Teufelsschüsselchen tut sich allerdings nicht viel, dazu ist das Wetter zu gut und das Meer zu ruhig.
Der nächste Stop ist am Yaquina Head Lighthouse, welches wir uns kurz ansehen, um dann die Holztreppen runter zum Strand zu laufen. Auf dem Parkplatz treffen wir auch den alten Volvo wieder...
Weiter geht es zu einem Strand südlich von Agathe Beach, dort findet seit gestern die Bergung eines eher seltenen Strandguts statt:
Ein 20 m langer Bootsanleger wurde durch den Tsunami, der im März 2011 in Japan gewütet hat, nach 15 Monaten in Oregon an die Küste gespült. Der Koloss aus Beton und Stahl hat seither 8000 km auf dem Pazifik zurückgelegt. Die Bergung schauen wir uns erst vom Lighthouse aus an, später fahren wir zum Beach und laufen ein Stück am Strand entlang. Die Stelle liegt allerdings doch wesentlich weiter weg als gedacht, deshalb kehren wir nach 20 min wieder um.
Die Fahrt geht weiter zum Cape Perpetua, aber auch am Spouting Horn ist nix mit Showtime.
Vom Parkplatz des Cape Perpetua geht ein Trail hinunter an den menschenleeren Strand – es ist einfach herrlich einsam hier.
An einem Viewpoint lernen wir einen Amerikaner kennen, der uns gleich als Deutsche erkannt und angesprochen hat. Der Grund war auch gleich klar – er wollte uns seine Frau vorstellen, damit sie wieder mal ein bisschen deutsch reden kann. Er hatte sie während seiner Army-Zeit in Deutschland kennengelernt, sie geheiratet und seit mehr als 50 Jahren lebt sie nun in Amerika. Ihrem hessischen Dialekt hat das aber keinesfalls geschadet und so babbelten wir eine gute halbe Stunde mit den beiden total symphatischen Senioren.
Dann wollten wir uns die Sea Lion Cave ansehen. Leider ist das ein ganz schöner Schmuh, denn trotz des ganz schön heftigen Eintritts von 12$ pro Kopf bekommen wir in der Höhle keinen einzigen Seelöwen zu sehen, die waren nämlich alle ausserhalb auf einem Felsen zum brüten und zum in-der-Sonne-abhängen. Auf meine Beschwerde hin sagte mir die Kassiererin lakonisch, ich hätte ja fragen können, ob welche in der Höhle sind, dann hätte sie mir gesagt, dass die grade auswärts sind. Ich war ganz schön sauer, denn 24 Dollar für ne leere Höhle ist ne ganz schöne Verarsche. Das machen die dort wohl mit Berechnung so, denn ich hab so eine Art Volunteer angesprochen, der meinte, ich würde mein Geld zurückbekommen, wenn die Kassiererin behauptet hätte, da wären welche drin. Von alleine hatte sie aber nichts gesagt, und: ich habe halt nicht gefragt. Also, für alle, die vorhaben, dort einen Stop zu machen: fragt vorher, ob die Viecher überhaupt zu Hause sind. Sonst kann man sich das schenken. Seelöwen sieht man immer wieder mal an der Küste, und das ganz umsonst.
Damit sich das Eintrittsgeld dann wenigstens ein bisschen rentiert, sind wir noch den Trail zum Aussichtspunkt auf die Felsen gelaufen und haben uns die Seals von da aus angesehen.
In Florence machen wir einen kleinen Halt beim Hot Rod Grill, der sieht klasse aus mit den vielen Autos auf dem Dach und auf der Seite. Leider ist er geschlossen und steht zum Verkauf. Kurzfristig denke ich drüber nach .... ;)
Auf dem Weg nach Bandon können wir immer wieder einen Blick auf die Oregon Dunes werfen. Leider ist es für eine Buggy-Fahrt schon viel zu spät, aber wir entdecken einen Zugang direkt neben der Strasse, also klettern wir wenigstens da hoch. Oben präsentiert sich uns eine Dünenlandschaft – die ist ganz schön WOW. Allerdings war es da oben zwischendurch ziemlich stürmisch, da macht der Aufenthalt nicht wirklich Spass.
Wir verbringen ein wenig Zeit dort oben, dann ist es aber höchste Eisenbahn, weiterzufahren. Gegen 19.00 kommen wir in unserem Hotel in Bandon an. Der Besitzer ist superfreundlich und so vergeht auch hier noch ein wenig Zeit, bis wir im Zimmer sind.
Es ist ein schnuckeliges Zimmer mit Blick auf den Hafen, leider machen uns dicke Wolken einen Strich durch einen schönen Sonnenuntergang. Gegen 20.00 gehen wir zum Abendessen in das benachbarte Wheelhouse-Restaurant, hier haben wir total lecker gegessen, das Lokal ist auf jeden Fall eine Empfehlung.
gefahrene Meilen: 193
Wetter: sonnig und warm
Hotel: Sea Star Guest House
Highlight des Tages: Yaquina Head und die Oregon Dunes