Obwohl es am Abend zuvor leicht geregnet hat, ist am Morgen wieder strahlend blauer Himmel. Wir satteln unser Pferd beladen unser Auto und fahren auf dem Hwy 84 nach Santa Fé. Dort parken wir in einer kleinen Seitengasse vor einem Gebäude, von dem wir erst annehmen, es wäre die Rückseite des State Capitols.
Wir laufen aber erst mal los ins historische Santa Fé – zuerst einfach mal ohne bestimmtes Ziel, wir lassen uns einfach treiben, mal schauen, was wir alles so entdecken. Da wir nur einen halben Tag zur Verfügung haben, wollen wir uns nicht stressen und Punkt für Punkt abhaken.
Was man so alles aus Getränkedosenverschlüssen machen kann...
Uns fallen jede Menge alter Porsches auf, es sieht so aus, als wäre ein Porsche-Club auf einer Ausfahrt. Das gefällt Willy natürlich sofort und der eine oder andere wird auch abgelichtet.
Dann entdecke ich einen grossen Laden mit Indianer-Schmuck, in dem grade ein Sale wegen Geschäftsaufgabe stattfindet. Leider finde ich nicht das, was ich suche. (Wer sich
erinnert – ich habe ja im Februar in Las Vegas 100$ im Casino gewonnen, von dem Geld wollte ich mir beim nächsten USA-Besuch einen passenden Ring zum Kokopelli-Anhänger
kaufen).
Im nächsten Laden ist auch ein Sale – vermutlich gibt’s die Sales das ganze Jahr und ich habe Glück, ich
finde einen Ring, der sogar auf Anhieb passt. Mit dem Preis von 160 Dollar bin ich aber ganz und gar nicht einverstanden und so bedarf es einigen Handelns, bis der Ring für 90 Dollar in meinen
Besitz übergeht.
Nun erreichen wir die erste grosse Sehenswürdigkeit – die Basilica of St. Francis of Assisi. Natürlich
schauen wir uns auch in der Kirche um und zu unserem Erstaunen darf man sogar Fotos machen, wenn man den Blitz der Kamera abschaltet.
Wir laufen weiter und immer wieder sieht man nette Fotomotive.
Als wir die Loretto Chapel erreichen, ist sie leider für Besucher gesperrt, vermutlich ist dort grade Gottesdienst – zumindest höre ich das ein paar der Touristen sagen. Schade, die wäre ja wirklich sehr sehenswert gewesen. So bleibt's bei nem Foto von einem geschmückten Baum vor der Chapel.
Als nächstes würden wir gerne der Palace of the governors ansehen, der muss hier ja auch in der Nähe
sein. Zuerst aber meldet sich der kleine Hunger und wir holen uns jeder einen Hot Dog von einem Stand an der Santa Fé Plaza.
Dort finden wir auch einen Wegweiser Richtung Palace, die Richtung schlagen wir auch ein. Aber da ist ja
gar kein Palace, dafür wieder ein Schild in die Richtung, aus der wir gerade gekommen sind...und nachdem wir zwei oder dreimal hin und hergelaufen sind , sind wir doch einigermassen verwirrt. Na dann halt nicht, jetzt gehen wir erst mal fragen, an
der Plaza ist ein kleines Tourismusbüro. Hier arbeiten zwei ziemlich ältere Damen, die zeigen uns den Palace – na toll, da kommen wir ja gerade her. Wir fragen auch, ob sie uns auf dem Stadtplan
erklären kann, welches Gebäude das ist, wo wir parken – aber beide sind vollkommen anhnungslos...Auch mit meiner Beschreibung über das Denkmal der Gefallenen können sie nix anfangen....es kommt
mir grade so vor, dass ich mehr Bescheid weiss, als die beiden. Naja, bis auf den Gouverneurs-Palast, da sind sie mir wissenstechnisch voraus.
Und dann kapieren wir es endlich – wir sind die ganze Zeit am besagten Palace
vorbeigeschlappt. Na, das wäre ja dann zumindest mal geklärt.
Wir lassen uns weiter treiben und entdecken nicht nur die älteste Kirche der USA, sondern auch das
älteste Haus.
Das Adobe-Gebäude wurde ca. 1610 – ebenso wie der Altar – von Tlaxcalan-Indianern aus Mexiko erbaut.
Reingehen kann man nicht, das Gebäude ist leider geschlossen. Dafür ist das älteste Haus für Besucher geöffnet.
Das älteste Haus stammt aus dem Jahre 1646 und ist sinnigerweise im selben Gebäude wie ein
Immobilienmakler
Zu guter Letzt schauen wir uns noch das State Capitol an, das wir über den Hintereingang betreten und vor dem es jede Menge Kunst zu sehen gibt:
Nachdem wir uns ausgiebig umgeschaut und auch ein wenig aufgewärmt haben (mittlerweile ist es richtig frisch geworden und man sieht auch dicke Regenwolken.....) verlassen wir das Gebäude durch den Haupteingang.
Wir suchen uns den Weg durch Santa Fés Strassen Richtung Turqoise Trail, den wir mit Hilfe unseres Navis
(unser altes – wir konnten es zu Hause noch mal zum Leben erwecken) auch prima finden.
Auf diese Fahrt hab ich mich total gefreut, bin ich doch ein Fan der seichten Komödie „Born to be wild –
saumässig unterwegs“ . Nicht im Traum hätte ich beim ersten Anschauen dieses Films gedacht, dass ich jemals im Leben nach Madrid/NM kommen würde.
Vorher fahren wir aber noch an einer Mini-Ausgabe des Garden of the Gods vorbei. Leider liegen die Felsen
alle auf private property und sind mit Zäunen umgeben, so dass
fotografieren nur eingeschränkt möglich ist.
Und nun fängt es tatsächlich an zu regnen, wie schade, und so fällt unser Madrid-Aufenthalt ziemlich kurz
aus und die Chance, die Wild hogs oder El Fuegos auf ihren Harleys zu treffen, tendiert gegen 0.
Wir stöbern natürlich in Maggies Diner – einem Souvenirladen – herum, denn draussen herumlaufen macht
wenig Sinn. Ich habe ganz schön zu tun, dass meine Kamera nicht zu viel Regen abbekommt.
Somit ist der Aufenthalt hier leider viel kürzer, als ich mir das erhofft hatte und wir schauen, dass wir
weiter kommen. Kurz vor Albuquerque reisst die Wolkendecke wieder aufund als wir Albuquerque erreichen, ist schon längst wieder schönster Sonnenschein.
Wir checken ein und als wir gerade zu unserem Zimmer laufen wollen, kommen Beate und Gabi herein. Sie
sind – wie wir – die nächsten zwei Tage mit uns in Albu und auch hier
im Motel. Das gibt natürlich erst einmal ein riesiges Hallo
Wir wollen heute abend gleich zum Gelände des Balloon-Festivals, da Beate aber unbedingt ihr Auto auf
etwas unkonventionelle Weise tauschen wollte (ihr war da leider ein kleiner Hydrant im Weg), wird das erstmal nix.
Stattdessen machen wir eine kleine Stadtrundfahrt durch halb Albuquerque - soll heissen: erstmal mussten wir ihr Auto suchen, denn sie hatte ihre Kamera darin vergessen und dann zurück in die
entgegengesetzte Richtung zum Flughafen, Auto tauschen.
Gegen acht Uhr am Abend sind aber alle Erledigungen abgehakt und wir laufen zu viert in die Old Town zum
Abendessen ins High Noon Restaurant , eine Empfehlung des Motelpersonals.
Als erstes gibt’s für alle eine Runde Margarithas, die haben wir jetzt alle nötig. Da in den USA
bekanntermassen die Portionen riesig sind und in der Regel zwei Erwachsene von einer Vorspeise schon satt werden, ordern wir eine Vorspeise und vier Gedecke. Die viertel Portion, die dann auf
jedem Teller liegt, ist dann aber doch sehr überschaubar. Der Hauptgang ist dann etwas reichlicher und sowas von gut, ich würde am liebsten den Teller auslecken
Um uns herum wird schon fleissig aufgeräumt und geputzt und so brechen wir so langsam auf, beim Boden
wischen wollen wir eigentlich nicht helfen. Nach kurzer Zeit sind wir auch schon wieder im Hotel und lassen den Tag gemütlich im Zimmer ausklingen.
Gefahrene Meilen: 149 – davon entfallen aber gute 30 Meilen auf die abendliche, ungeplante „Stadtrundfahrt“
Wetter: erst sonnig, dann trüb, dann Regen und dann wieder Sonne
Motel:
Econo-Lodge
downtown - 183,04 $ für zwei Nächte. Sehr sauber und gepflegt, deutlich besser, als ich das von einer Econo-Lodge erwarten würde. Sehr freundliches, aufmerksames und hilfreiches
Personal,
Frühstück ausreichende Auswahl – und für Albuquerque in dieser Lage direkt neben der Old Town richtig preiswert – Dieses Motel
ist eine absolute Empfehlung.