Auch an diesem Morgen stärkten wir uns wieder im Motel beim “Schweizer Frühstück”, bevor wir uns auf den Weg ins Canyonland machten. Manni hatte sich auch bei uns gemeldet, sie wollten bereits
heute in Moab sein, einen Tag früher als geplant. Wir hatten heute vor, uns den Secret Spire anzusehen.
Ich hatte mir GPS-Daten dafür heruntergeladen, aber entweder haben wir irgendwas falsch gemacht , oder die Daten waren nicht ganz vollständig - ich vermute aber mal, ersteres.
Wieder fuhren wir die 313 in den Canyonlands NP, vorbei an Monitor und Merrimac, den beiden Buttes, die nach den beiden gleichnamigen Panzerschiffen in der Schlacht von Hampton Roads am 9. März
1862 benannt wurden.
Dann bogen wir rechts in die Mineral Bottom Road ein, nach ca. 1 Meile dann in die Dubinsky Well Road. Nun, den Weg hatten wir gleich gefunden, und nach einer tollen Fahrt auf einer roten
Sandpiste kamen wir auch am Tombstone an. Tja, und wie geht’s nun weiter??? Ich hatte zwar noch ein blaues Fähnchen auf unserem GPS, aber der Weg dorthin war nicht übertragen. Suchen macht wohl
nicht wirklich Sinn, also fuhren wir zurück.
Zwischendurch bog Willy mal rechts ab, die Sandpiste war zu verlockend und hat echt Spass gemacht.
Kurz bevor wir wieder auf der 313er waren, sahen wir links ein Wohnmobil, wo sich grade einige Motorradfahrer aufhielten. Zu denen gingen wir hin und fragten sie, ob sie uns den Weg zum Secret
Spire beschreiben könnten.
Die Typen waren echt nett und zeigten uns den Weg auf ihrer Karte. Als Dreingabe malten einer den Weg auch noch auf, in dem er die Strecke auf ein weisses Blatt Papier abpauste. Wir unterhielten
uns noch eine Weile mit den Männern und versuchten dann unser Glück.
Aber so ganz ohne Karte und als wir aber zum dritten mal eine Abzweigung hatten und sich hinter uns auch dicke schwarze Wolken zeigten, war uns das ganze dann doch zu unsicher und brachen ab.
Erstens wollten wir uns in nicht total verirren und zweitens befürchteten wir, dass es zu regnen anfängt, den hinter uns über Moab hingen jede Menge schwarze Wolken, die nach Norden zogen.
Was haben wir Anfänger daraus gelernt:
1. Noch besser vorbereiten
2. zusätzlich Topomaps ausdrucken, denn
3. Nicht immer ist auf die Technik Verlass...
Aber mit dem Secret Spire habe ich nun natürlich noch eine Rechnung offen!!! Beim recherchieren nach dem genauen Namen der Schlacht fiel mir übrigens auf, dass eine Forumskollegin fast auf den
Tag genau vor 2 Jahren am 2.4.07 ebenfalls vergeblich nach dem Secret Spire gesucht hatte....
Deswegen fuhren wir lieber auf Asphalt weiter und statteten dem Dead Horse Point einen Besuch ab. Wir fuhren die Viewpoints ab und genossen immer wieder die grandiosen Ausblicke und die Stille.
Meist waren wir ganz alleine dort. Leider sah das Wetter nicht nach einem schönen Sonnenuntergang aus, deswegen blieben wir auch nicht dort.
Auf dem zweiten Bild sieht man das Plateau der Finalen Szene des Films "Thelma & Louise". Fälschlicherweise liest man immer wieder, dass die beiden sich mit ihrem Fahrzeug in den Grand Canyon stürzen. Stimmt leider nicht, denn die Szene spielte am Deadhorse-Point.
Der Deadhorse Point hat übrigens seinen Namen daher:
Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet als natürliche Koppel von Cowboys und Pferdedieben genutzt.
Das das Hochhplateau nur durch einen schmalen Bergrücken mit der übrigen Hochebene verbunden ist, wurde diese Stelle mit Gestrüpp versperrt, um die Pferde einzuschliessen. Die Pferde, die zur Zucht aussortiert wurden, wurden mitgenommen. Die übriggebliebenen Tier verendeten, weil sie kaum Nahrung fanden und es weder Wasser noch Schatten gab - obwohl der Colorado knapp 600 m unter ihnen vorbeifloss.
Nicht ganz zufrieden mit uns selbst machten wir uns auf den Heimweg, aber dafür hatten wir heute mal kein so straffes Programm. Als wir grade im Motel ankamen, klingelte wieder das Handy und
Manni sagte, sie kämen grade vom Dead Horse Point und wären in ca. 25 Minuten in Moab. Wir verabredeten uns in einer knappen halben Stunde auf dem Parkplatz der Brewery.
Als wir ankamen, sahen wir auch gleich Mannis Auto. Wir parkten, stiegen aus und fielen uns alle in die Arme wie alte Bekannte, obwohl wir uns vorher noch nie gesehen hatten und eigentlich nur
Manni und ich in Kontakt standen. Wir verbrachten einen schönen und lustigen Abend in der Brauerei und fanden es total schade, dass es in den USA nicht üblich ist, nach dem Essen noch ein wenig
sitzenzubleiben.
Aber es würde ja nicht das letzte Mal sein und so fuhr jede Familie zurück in ihre Unterkunft. Auf jeden Fall sind Manni und Co eine ganz nette Familie, Geli und ich haben uns auf Anhieb verstanden und die Susan ist eine ganz liebe! Manni, Geli und Susan: Es war wirklich toll, Euch kennengelernt zu haben