24.05.2008 Page - Monument Valley
Auch heute waren wir wieder früh wach und wir trauten unseren Augen kaum: keine Regenwolken heute?! Na so was, da ging das Zimmer räumen noch mal so schnell. Schnell ein kurzes Frühstück und
siehe da, die Sonne traute sich ein paar Mal hinter den Wolken hervor. Das brachte uns auf die Idee, noch mal einen Versuch beim Lower AC zu machen. Da leider so früh (kurz vor 8.00 Uhr)
noch niemand da war, testeten wir unsere Akkus!!! und die Kamera, aber – schreck lass nach: die Objektivklappe (nennt man das so?) ging nicht mehr auf. Vorsichtiges probieren half nichts: jetzt
hatten wir ein kleines Problem. Was tun? Uns fiel der Walmart in Page ein und dorthin fuhren wir auch gleich. Dem netten Mädel in der „Fotoabteilung“ schilderte ich mein Problem, ohne
grosse Hoffnung zu haben. Sie meinte, kein Problem und nahm die Kamera mit sich. Unglücklich schauten wir uns schon bei den Kameras um, aber nach wenigen Minuten kam sie wieder zurück und
die Klappe ging tatsächlich wieder auf. Total happy wollten wir bezahlen, aber sie meinte, das wäre Service und kostet nichts. Sie wollte auch auf gar keinen Fall ein Trinkgeld
annehmen.
Total erleichtert machten wir uns erneut auf Richtung Lower. Der war mittlerweile geöffnet, aber man sagte uns, die nächste Tour würde frühestens um 10.00 starten. Das wunderte mich ein wenig,
dachte ich doch, dass man dort jederzeit rein darf. Noch mehr als eine Stunde Wartezeit: So lange wollten wir nicht warten. Nach einigem Hin und Her boten sie uns eine
„Special Phototour“ an, die aber seltsamerweise nicht mehr als die normale Tour kostete. Wir bezahlten unsere jeweils 20 Dollar und bekamen 2 „Ausweise“ um den Hals gehängt und ein Navajo
brachte uns zum Eingang. Na also – geht doch.
Diesen Canyon fanden wir wesentlich beeindruckender als den Upper, obwohl auch hier recht schlechtes Licht war. Mangels Stativ stützen wir die Kamera meist irgendwo ab, heute hatten wir genug Zeit. Den Canyon konnten wir auch beide geniessen – die Kamera funktionierte wieder und beide Akkus waren geladen und im Rucksack dabei…….Nach vielen Bildern und mehr als 2 Stunden trennten wir uns schweren Herzens vom Canyon und machten uns auf die Fahrt Richtung Monument Valley.
Nach vielen Bildern und mehr als 2 Stunden trennten wir uns schweren Herzens vom Canyon und machten uns auf die Fahrt Richtung Monument Valley.
Je näher wir dem MV kamen, desto aufgeregter wurde ich – hängt doch schon seit ewigen Zeiten dieses berühmte Bild von der Strasse mit dem Rechtsknick Richtung MV an meiner Pinwand und
darauf freute ich mich. Die ersten Monolithen tauchten auf, aber wo war denn nun die Strasse? Wir fuhren am Visitor-Center vorbei und immer noch ähnelte die Strasse meinem Bild nicht, bis wir
merkten, dass wir beinahe schon am Valley vorbei und Richtung Mexican Hat waren. Ich fing an zu maulen, dass dieses Bild bestimmt ein Fake oder eine Fotomontage sei und die Strasse es
so in Wirklichkeit gar nicht gibt und war richtig enttäuscht. Willy meinte nur ganz trocken: ich knips dir ein paar Monolithen und wir basteln zuhause eine Strasse dazu – HaHa – wirklich
witzig.
Wir wendeten und fuhren zurück, denn den Loop wollten wir auf jeden Fall fahren. Wir fuhren auf den Parkplatz, zahlten unsere 5$ für den Eintritt – aber sicherheitshalber ging ich noch mal
fragen, ob es extra kostet, wenn man selber fahren möchte. Nein, das war tatsächlich alles. Wir wurden auch nicht bedrängt, eine Tour zu machen oder so. Also los, hinein ins nächste
Abenteuer.
Natürlich hielten wir an beinahe jeder Ecke an - hier musste unsere Kamera Schwerstarbeit leisten, hinter jeder Kurve gab es neue Motive. Wir waren total begeistert und knipsten beide, was das
Zeug hielt. Es machte riesig Spass, die jeweils auftauchenden Monolithen mit dem Plan zu vergleichen. Nur den Indianer auf dem Pferd, von dem ich hier schon öfters gelesen hatte,
haben wir vergeblich gesucht, das machte aber nichts – es war so wunderschön im Valley, wir haben jede Sekunde genossen.
Wir kauften uns dann wieder einen Pin für unsere Sammlung und sahen uns noch ein wenig im Souvenirshop um, dort trafen wir die Engländer von den Hoodoos wieder. Das war natürlich ein Hallo und wir hielten ein längeres Schwätzchen. Beim Abschied wünschten wir uns noch alles Gute, denn die beiden fuhren nun in eine andere Richtung als wir. Unser Ziel für den heutigen Abend war in Mexican Hat, wo wir in der Mexican Hat Lodge ein Zimmer gebucht hatten.
Auf die Steaks vom Swingin Grill freuten wir uns schon sehr, wir hatten mittlerweile richtig Hunger. Auf dem Weg dorthin genossen wir die vorbeiziehende Landschaft und nach so ca. 2-3 Meilen schaute ich in den Beifahrer-Rückspiegel – und war wie elektrisiert: "Meine Strasse" – genau hinter mir.
Wir hielten natürlich sofort an und da war sie endlich: Die Strasse zum MV, auf der zu fahren ich schon so lange träumte. Wir sind sie von der „verkehrten“ Seite her gefahren und hätten es
beinahe nicht bemerkt.
In der Mexican-Hat-Lodge verbrachten wir einen tollen Abend, es war Samstag, es spielte eine Country Band und jede Menge Einheimische waren dort anzutreffen.
Da es sehr voll wurde und an unserem Tisch noch Platz war, sagte ich der Bedienung, dass sie gerne noch jemand an unseren Tisch setzen dürfe. Erst schaute sie ziemlich irritiert, doch dann fand sie es ganz grossartig und wir lernten wieder mal nette Leute kennen, dieses Mal ein Pärchen aus Frankreich, mit denen wir einen richtig schönen Abend hatten. Nach ein paar Bierchen und nachdem wir einige Male das Tanzbein geschwungen hatten, fielen wir so gegen 23.00 müde, aber glücklich ins Bett.