23.05.2008 - Antelope Canyon and Hoodoos
Um 6.00 waren wir beide schon wieder wach. Leider war auch heute das Wetter nicht optimal – es regnete zwar nicht, aber es war sehr wolkig. Schade, wir wollten doch so viele Sonnenauf- und
untergänge knipsen. Trotzdem fuhren wir nach einem ziemlich mickrigen Kaffee zum Horseshoe-Bend. Ausser einem Pärchen war noch niemand dort, aber wir waren auch etwas zu früh, der Horseshoe
lag noch ganz im Schatten. Immer wenn die Sonne mal ein wenig rausguckte, machten wir ein Foto, denn der Himmel sah nicht sehr vielversprechend aus.
Gegen 8.00 gaben wir auf, die Sonne war endgültig weg und es fing an zu regnen. Wir fuhren die paar Meter zurück und bogen nach rechts ab Richtung Kraftwerk – wir wollten uns nun den Upper Antelope Canyon ansehen. Es soll ja das beste Licht für Fotos zwischen 11.00 und 1.00 sein – aber wenn man dem Weather-Channel glauben konnte, sollte das heute nichts mehr werden, dann konnten wir das genauso gut gleich heute früh machen. Ausser uns standen noch 2 Fahrzeuge auf dem Parkplatz und warteten darauf, an der Tour teilnehmen zu können. Um neun ging es dann endlich los mit dem blauen Jeep über eine rote Sandpiste. Nach so ca. 4 Meilen hörte die Piste an einer Wand mit einem senkrechten Spalt auf.
So sieht also der Upper AC aus?! Am Eingang stellte sich unser Indianer vor – Gabriel – und er machte einen ganz netten Eindruck. Im Canyon drin, mussten unsere Augen sich erst mal an das veränderte Licht gewöhnen.
Aber dann: gleich beim ersten Foto blinkte die Akku-Anzeige der Kamera. Tjaaaaa - und nun??? Der Ersatz-Akku liegt wohlverpackt im Silberpfeil.... Nach jeder Aufnahme mussten wir nun die Kamera abschalten, um den Akku ein wenig länger am Leben zu erhalten.
Gottseidank hielt der Akku durch, bis wir am anderen Ende des Canyons waren, aber so richtig viele Bilder hatten wir natürlich nicht. Abgesehen davon stiess die Kamera bei diesen Lichtverhältnissen doch sehr schnell an ihre Grenzen - und rumprobieren und verschiedene Einstellungen testen konnte ich wegen des leeren Akkus vergessen.
Willy schaute auch nicht grade gutgelaunt drein, wohl wissend, dass er das verbockt hatte. Wirklich geniessen konnten wir den Canyon beide nicht, obwohl Gabriel die Führung sehr gut machte, er erzählte uns einige Geschichten über sein Volk und die Entstehung des Glen-Dam und man merkte ihm an, dass ihm viel daran lag, seine Geschichte mit Herzblut rüberzubringen. Nach dem Ende der Führung steckten wir ihm alle noch ein wenig „Tip“ zu, wofür er sich dann auch sehr nett bedankte (er hatte das nicht mal extra erwähnt, wie wohl ab und zu bei solchen Touren üblich……)
Tja, was nun – Wetter schlecht, was unternehmen wir jetzt? Mit so permanent miesem Wetter hatten wir natürlich nicht gerechnet und nun mussten wir unsere Pläne ein wenig über den Haufen schmeissen. Um es mal mit „Lalas“ Worten auszudrücken: HooDooYooDoo? – wir machten wir uns auf Richtung Big Water, um uns Infos zu holen. Im Visitorcenter erhielten wir eine kleine Karte und der nette Ranger erklärte uns kurz den Weg. Auch hier faszinierten uns schon auf dem Weg dorthin wieder die selbst bei schlechtem Wetter schönen Farben der Landschaft.
Am Parkplatz stand nur ein Auto und so machten wir uns auf den Weg. Nach einiger Zeit holten wir die Besitzer des anderen Fahrzeugs ein und unterhielten uns einige Zeit mit ihnen. Die beiden – ein Ehepaar aus Grossbritanien - waren vor einigen Jahren schon mal in der Gegend, allerdings nicht bei den Hoodoos. Sie hatten sich schon ein wenig verlaufen (ist die Ecke denn wirklich so gross?) und fanden wohl, dass wir ortskundig genug aussehen und so liefen sie hinter uns her. Vereinzelt sahen wir blühende Kakteen und andere Blumen.
Und dann sahen wir sie vor uns: Manchmal glaubt man es einfach nicht, dass da nicht Menschenhand am Werk war und den Säulen einfach braune Hüte aufgesetzt hat. Toll, was die Natur da gebastelt hat.
Nach vielen Fotos machten wir uns auf den Rückweg, denn es fing an zu blitzen und zu donnern und wir fanden es schon etwas unheimlich. Ausser uns war niemand mehr zu sehen, die Engländer waren
schon längere Zeit vor uns zurückgelaufen.
Nach der Hälfte der Strecke kam uns ein junger Australier entgegen, mit dem wir auch ein paar Worte wechselten. Das finden wir so unglaublich toll in den USA, dass man sich einfach grüsst und ein
paar Worte miteinander wechselt. Bei uns erntet man konsternierte Blick so a la „was will denn die von mir, die grüsst mich – die kenn ich doch gar nicht – latsch ich doch einfach weiter und tu
als hätte ich nichts gehört“ Nach dem üblichen „High, how are you….“ fragte er uns nach unserer Herkunft. Als wir antworteten „from Germany“, sagte er, das würde er nicht kapieren, jeden den er
hier fragte, käme aus Germany……. Nun ja, Page ist nun mal in deutscher Hand……
Es war noch immer kein besseres Wetter, aber noch jede Menge Zeit für Unternehmungen. So beschlossen wir, uns noch den Lone Rock anzusehen.
Auf dem Weg dorthin ging es links zu einer Sandpiste – der ideale Spielplatz für Willy. Dort tobte er sich ein wenig aus und wir hatten beide richtig Spass dabei.
Ein Cabrio-Fahrer hatte die selbe Idee – allerdings wartete der bereits auf ein Abschleppfahrzeug. Unterdessen liess sich endlich auch mal die Sonne ein wenig sehen und so fuhren wir nachmittags noch zum Lower AC. Leider war dort schon geschlossen. Wir kauften dann noch ein paar Vorräte für die nächsten Tage ein und relaxten ein wenig im Zimmer. Der Pool im Motel war closed, aber das Wetter war ja auch nicht grade poolmässig. Zum Abendessen ging es zum Mandarin Gourmet (zu Fuss, jawoll!!!) und nach ein bisschen Weather-Channel-gucken und ein paar Stoßgebete Richtung Wettergott schicken ging es wieder früh zu Bett. Ich freute mich riesig auf den nächsten Tag, da es zu einem meiner persönlichen Highlights gehen sollte.