Heute führte uns der Weg nach Chloride. Ich habe - mal wieder rein zufällig - auf google earth Fotos von angemalten Felsen gesehen. Die fand ich cool und deswegen wollten wir die auch sehen. Wir fahren über den Interstate 15 über den Hoover Dam und dann auf die AZ 93. Wir halten kurz an einem scenic overlook - nicht schlecht, die Aussicht:
Nach weiteren 36 Meilen kommt links die Abzweigung nach Chloride.
Zuerst fährt man durch den Ort Chloride und dann ausserhalb noch einmal ca. 2 Meilen auf einer etwas holprigen ungeteerten Strasse, die zum Ende zu immer schlimmer wird. Immer wieder mal gibt es ein paar Wegweiser.
Info:
im Jahr 1966 machte Roy Purcell eine Pause von einem Master-Abschluss in Bildender Kunst an der Utah State University, um als Bergmann in den Cerbat Mountains in der Nähe von Chloride, Arizona, zu arbeiten. Während er dort war, malte er mit Unterstützung der Anwohner "The Journey", eine 2000 Quadratmeter große Sammlung von Wandgemälden auf einigen Felsblöcken, die etwa anderthalb Meilen außerhalb der Stadt liegen. Seine Arbeit, die in der Tradition der abstrakten Moderne ausgeführt wurde, führte zu einer frühen weltweiten Anerkennung von Purcell und half ihm, eine berufliche Karriere zu starten, die bis heute andauert.
Wir stellten unser Auto an der Seite ab und erkundeten das kleine Gebiet. Die Felsen sahen ganz frisch bemalt aus, das ist toll. Auf den Bildern, die ich gesehen hatte, waren die Farben schon sehr verblasst. Und so sieht das hier aus:
Info:
Chloride, AZ: 35°24'50.6"N 114°11'55.0"W
Abzweig zu den Murals: 35°24'54.1"N 114°11'16.9"W
Parkplatz: 35°24'28.7"N 114°10'18.7"W
Standort der Murals: 35°24'27.4"N 114°10'17.5"W
Nachdem alles ausgiebig bewundert und geknips war, fuhren wir zurück zum Ort. Scheinbar wohnen hier die ganzen Verwandten von Carl aus Hanksville. Man kommt vor lauter Staunen und knipsen kaum vorwärts.
Info:
Die Stadt Chloride wurde 1862 gegründet und war das Zentrum der Silbererzproduktion in dieser Region Arizonas. In den frühen 1900er Jahren war Chloride eine Kreisstadt und hatte mehr als 2000 Einwohner. Heute verfügt Chloride über das älteste durchgehend betriebene Postamt in Arizona. Das Dorf ist eine Sammlung von Vintage-Bergmannshütten und eine Anhäufung vor sich hin rostender Ausrüstung und Sammelstücken, die von den glorreichen Tagen übrig geblieben sind. Viele der heutigen Bewohner sind Künstler und skurrile Skulpturen aus Bergbauartefakten säumen die Straßen. Lokale Bergleute suchen immer noch in der Gegend nach unentdeckten Silbernähten aus der inzwischen aufgelösten Elkhart-Erzader.
Eine ebenso skurille wie faszinierende Begegnung hatten wir vor dem kleine Gebäude, was wohl mal zur Bank gehörte. Die eigentliche Bank ist abgebrannt.
Ich knipste da so vor mich hin, bis mich plötzlich jemand ansprach und fragte, ob wir reinkommen wollen. Klar wollten wir - in Erwartung, dass es da noch was von der alten Bank früher zu sehen
gibt. Aber nein, es war ein Aussteiger aus San Jose, der dort auf ca. 12 qm lebt und das anscheinend sehr glücklich. Seine Frau lebt noch in der 200qm-Villa in San Jose und er hier. Die beiden
sehen sich 4 mal pro Jahr für ein paar Tage .... Sachen gibts....
So sieht die "Bank" von aussen aus - von innen gibts keine Fotos - ich hab mich nicht getraut, zu fragen. Da wäre ich mir blöd vorgekommen.
Und weiter gehts mit der Ortsbesichtigung, gut, dass wir heute sonst nichts vorhaben, der Ort ist ein richtiger Zeitfresser. Wer auf so altes Gerümpel steht, sollte sich unbedingt genug Zeit einplanen.
Es gibt wie üblich auch einen alten Teil, wo die in den USA üblichen shoot-outs stattfinden. Ich kann solchen Sachen nichts abgewinnen, aber kurz umsehen kann man sich ja mal.
Geschäftspartner
Wir machten uns so langsam auf den Weg weiter nach Laughlin, wo wir wieder in einem Casinohotel übernachten.
Bevor wir dort ankamen, haben wir unsere erste Rattlesnake überhaupt in freier Natur gesehen, ein absolut friedliches Ding, sie wollte eigentlich nur weg von uns...
Nach dem einchecken sind wir erst mal rübergeschlappt zur Colorado Belle, hübsch sowohl im Spätnachmittagslicht und im dunkeln
Dort gab es Live Musik und Drinks - wir haben es uns da eine ganze Weile gemütlich gemacht und der Musik gelauscht
Dann waren wir essen und wie cool - es gab ein Saltgrass-Steakhouse dort. Dafür haben wir Bubba Gump gerne links liegen gelassen
Von Saltgrass hatte Uschi erst kürzlich geschwärmt und wir haben es natürlich getestet. Was soll ich sagen: Hammerleckere Ribs für mich und ein megageiles Steak für Willy.
Was für ein klasse Tag bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen